Weihnachtsansprache des Fraktionsvorsitzenden

28. Dezember 2024

Lesen Sie hier die Weihnachtsansprache des SPD-Fraktionsvorsitzenden Dr. Dr Günther Strobl aus der Sitzung des Rothenburger Stadtrates vom 19.12.2024:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen hier im Rat,

es bläut die Nacht,die Sternlein staunen,
Die Menschen in den Stuben raunen,
Dass pleite ist die schöne Stadt,
Dass Rothenburg kein Geld mehr hat.
Man kann’s nicht glauben, es ist nicht wahr,
dass nichts mehr ist, wie’s früher war.
Im Stadtrat glauben’s manche nicht.
Sie haben’s nicht verinnerlicht,
Dass Schulden zahlen, auch die Zinsen,
Ich kann da leider gar nicht grinsen,
Nicht möglich ist in diesem Jahr.
Tatsächlich ist’s für mich unfassbar.
Die Bürger draußen sollen verstehen,
Dass keine Zeit mehr darf vergehen, in der wir Geld verteilen wollen,
das wir nicht haben und wir sollen die Pflichtaufgaben, die wir haben,
Als einzige noch in diesen Tagen
Erledigen und dafür Sorge tragen.
Tief in die Köpfe dieses Rates,
Muss ernsthaft kommen ja, ich sag es,
Haushaltskonsolidierung ist das Ziel. Bisher erfolgt, erlaubt, nicht viel.
Die Kämmerin ist kreativ.
Sie sieht die Haushaltslage schief.
Die Rechtsaufsicht, die Prüfer alle,
Sie mahnen längst zum x-ten Male,
dass strukturell was muss passieren,
Bevor das Handeln wir verlieren.
Und Hausaufgaben machen brächte Geld.
Gebühren erhöhen, ein weites Feld.
Auch regelmäßig sollt es sein.
Dann kommen Gelder auch herein.
Die Vollkaskomentalität,
Die Bürger haben, es ist spät,
Muss sich verändern. Mir ist‘s klar,
Das nichts mehr ist, wie’s einmal war.
Die letzten Wochen mach ich schier
Meinen dritten Doktor - in Gebühr.

Ja, meine sehr verehrte Kolleginnen und Kollegen,
die Situation ist so ernsthaft, wie ich es beschreibe. Keiner will und kann aus seiner Deckung heraus und ein Konzept vorlegen, das strukturelle Veränderungen bringt. Bei den Haushaltsberatungen sehen wir vielleicht weiter. Die für heuer zugesagten Schlüsselzuweisungen sind ein Heftpflaster für unseren Haushalt, damit wir nicht verbluten.

Heute soll’s ja eigentlich weihnachtlich zu gehen. Unter den vielen Aktivitäten des vergangenen Jahres möchte ich besonders die Kreativität der Stadtverwaltung lobend hervorheben. Zum einen war mir Kreativität in der Kämmerei neu. Zum andern die Kreativität des Stadtbaumeisters, die wohl erprobt ist. Genauso aber möchte ich hervorheben die Kreativität des Leiters des Ordnungsamtes. Besonders in der Öffentlichkeit bemerkbar war heuer jedoch die Kreativität im Tourismusbereich. Was da an Ideen und kreativer Umsetzung in allen Ebenen notwendig und sichtbar geworden ist, ist schon einer gewissen Genialität des Herrn Dr. Christöphler zuzuschreiben. Toll, was wir da alles erleben durften. Ja, natürlich zogen die Mitglieder des Rates und die gesamte Stadtverwaltung mit. aber diese mediale Aufmerksamkeit für unsere Stadt ist nicht selbstverständlich, aber besonders wichtig. Danke.

Wenn man sich in der Republik oder auch geopolitisch umsieht, könnte einen das gruseln kommen. Manche Grausamkeiten kennen wir auch noch nicht. Umso wichtiger ist es, dass wir hier im Rat zusammenhalten und uns bemühen, die Gemeinschaft und die Gesellschaft zu einen. Seit vielen Jahren vermeiden wir Grabenkämpfe und Selbstdarstellungsportals. Das wird uns sicher weiterhin gelingen. Wir alle arbeiten daran, das Beste für unsere Stadt zu erreichen, damit die Bürger ein gesichertes und gutes Leben vorfinden. Dass man nicht allen alles recht machen kann, ist eine alte Binsenweisheit. Trotzdem muss uns klar sein, dass nicht die lautesten Schreier am meisten Recht haben. Das müssen wir aushalten. Unser Blick fürs ganze, für alle Interessen, ist das Wesentliche, dafür sind wir auch gewählt worden. Und daran werden wir uns weiter halten.

Lasst uns nun in den Weihnachtsfrieden einschwenken und die Ruhe finden, die wir brauchen, um den Haushalt zu ertragen. Die SPD Fraktion bedankt sich bei allen Mitgliedern des Rates zu Rothenburg für das gedeihliche Zusammenarbeiten bei derStadtverwaltung, an der Spitze Oberbürgermeister Dr. Marcus Naser für den engagierten Einsatz für die Stadt, und wünscht ein gesegnetes Weihnachtsfest und besinnliche Tage.

Für uns gibt Platon 428 v. Chr. zum Nachdenken für die nächste Kommunalwahl mit: Diejenigen, die zu klug sind, um sich in der Politik zu engagieren, werden dadurch bestraft, dass sie von Leuten regiert werden, die dümmer sind als sie.

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